Vernissage
Freitag 23. August 2024 ab 17 Uhr.
Zur Vernissage führt Henriette Aichinger die Performance „Es ist sicher“ auf.
Ausstellung
Jeder Künstler setzt seine eigenen Auffassungen zu „Schutzgebieten“ mit unterschiedlichen Materialien und Techniken um und so werden einige Aspekte dieses aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themas angesprochen und mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln bis hin zur Performance erörtert.
So schreibt Henriette Aichinger (Leipzig):
Schutzbietendes kann sehr viel sein. Höhlen, Häuser, Landschaften und Liebhaber*innen, aber auch Bücher, Bilder oder Filme, in denen man sich verliert, zu Hause fühlt, verstanden. Nicht nur unsere gesellschaftlich-politische Lage bringt diese Vielfalt und Notwendigkeit hervor. Sondern der Mensch an sich und sein stetiger Drang nach Geborgenheit. Er sucht sich seine Form des Schutzes.Die Arbeit „Schutzräume“ behandelt jene Formen. Man kann sich in ihnen verlieren, bzw. wiederfinden. Platziert auf einer Litfaßsäule, dem ehemalig zentralen Träger und Verteiler von Neuigkeiten der Stadt, wirken sie in die Ferne; wie Schriftzeichen eines fortlaufenden Textes. Auch Sprache ist ein schützendes Gebiet. Oder eben eines, in dem man sich verirrt.
Gustav Franz (Leipzig)
Schutzgebiete sind schon immer Teil meiner künstlerisch-fotografischen Arbeit. Die Fragen sind für mich: was trennt was, was ist konkret das Schutzgebiet? Zwischen innen und außen, geschützt und ungeschützt?
Elvira Franz (Quedlinburg)
Widmet sich der Frage nach der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Schutzgebieten mit dem Ergebnis: das Zerstörerische Verhalten jedes Einzelnen hat die Dringlichkeit von Schutzgebieten zur Rettung unserer Lebensgrundlagen erst erzwungen.
So wird uns hier ein Spiegel vorgehalten beispielsweise mit der Installation „Insektenparadies“ die Frage nach der Sinnhaftigkeit unserer teils hilflosen Versuche. Die Installation thematisiert Vergeblichkeit und Widersprüchlichkeit.
Katrin Knape (Jena)
Die Arbeit „ACHTqm“, entstanden aus 46 gebrauchten Jeans Hosen, trägt dem „Wasserfußabdruck“ einer herkömmlichen Jeans Rechnung.
Der Arbeit liegt die Assoziation einer Wasseroberfläche zugrunde, das Wasser, welches bei der Herstellung und im Laufe des Lebens einer Jeans verbraucht wurde, zwischen 8.000 bis 10.000 Litern.
Die Regelmäßigkeit der horizontal vernähten Stoffstreifen wird lebendig durch die unterschiedliche Verarbeitung und den Zustand des Jeansstoffes selbst.
Katrin Knape/Cosima Göpfert
Die Gemeinschaftsarbeit „Schalentiere“ von Katrin Knape -Textilgestalterin und Cosima Göpfert- Konzeptkünstlerin entstand im Rahmen der Reihe „Wert der Kreativität“ in Thüringen.
Die beiden Künstlerinnen wurden eines der 25 TANDEMs, die im Losverfahren ermittelt wurden, Generationen und Regionen in Dialog zu bringen. Trotz unterschiedlicher Arbeitsweisen, künstlerischer Ansätze, Ansichten und Prägungen galt es, auch lokale Entfernungen zu überwinden und etwas gemeinsam zu schaffen. So entstand die gemeinsame Interpretation der „Schalentiere“ aus Porzellan und Wolle. Zwei so gegensätzliche Materialien stehen nun gleichberechtigt nebeneinander und sind miteinander verbunden.
Ekkehard Franz (Quedlinburg)
Häufiges Thema meiner Bilder ist das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt.
Dabei will ich auch mittels der verwendeten Größenverhältnisse innerhalb des Bildformates den Betrachter zum Nachdenken und Überdenken seiner Positionen anregen.
Zum Ausdruck kommt Demut vor der Größe und Kraft der Natur (Naturkatastrophen), aber auch Freude über die Schönheit und Vollkommenheit.
Der in den Größenverhältnissen enthaltene Hinweis auf die verhältnismäßige Kleinheit und Bedeutungslosigkeit des Menschen soll unser Verantwortungsbewusstsein ansprechen und letztlich bewusst machen, dass es mit der Zerstörung der Erde auch um die Vernichtung der Menschheit geht.
Künstler
Henriette Aichinger
Leipzig | Installation, Performance
1983 in Leipzig geboren, arbeitet und lebt ebenda. Ihre künstlerische Praxis ist geprägt von Zeichnung, Sammlung und Übersetzung in unterschiedliche Medien. Durch gruppendynamische Prozesse sensibilisiert sie für Raum und dessen Erzählung und stellt die Fragen, wer ist Autor unseres Wissens – wie erinnern wir? Ihre Ausbildung absolvierte sie an der HfBK Dresden (Diplom Malerei), an der Faculdade de Belas Artes Porto / Portugal und an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Zeitbasierte Künste / Kunstvermittlung).
Ekkehard Franz
Quedlinburg | Malerei, Objekte
1947 geboren in Dedeleben
1965 Abitur in Thale/Harz
1965-1969 Lehre als Orgelbauer bei Firma Eule, Bautzen
1969-1970 Bausoldat
1970-1975 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle
1975 Abschluss als Diplomdesigner
1976 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler, seitdem freiberufliche Arbeit in Willmersdorf/Thüringen
1979 Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Künstler für Kinder im VBK Thüringen
1991-1995 Organisation und Beteiligung an den internationalen Projektwochen „Objekte im Wind“
seit 1999 Mitglied der Künstlergruppe Hohenfelden
Elvira Franz
Quedlinburg | Malerei
1951 geboren in Bad Blankenburg
1970-1975 HS für Kunst und Design Burg Giebichenstein/Halle, Abschluss als Diplom-Designerin
1976-1990 freiberufliche Arbeit als Bildende Künstlerin in Willmersdorf/Thüringen
1979 Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Künstler für Kinder im VBK Thüringen – Entwicklung von Spielzeug und Spielangeboten sowie Konzeption und Ausführung von Spielbereichen für Kindereinrichtungen, Ferienheime u.ä., Entwurf und Fertigung von Kleinmöbeln
1990-2003 Mitglied des Bundesvorstandes des BBK
1990-2007 Geschäftsführendes Vorstandmitglied des VBKThüringen
1991-1995 Organisation der internationalen Projektwochen „Objekte im Wind“ I-V in Willmersdorf
1994-1998 Berufung in den Beirat für Kunst und Bauen des Thüringer Finanzministeriums
1996-2002 Kuratoriumsmitglied der Stiftung Kunstfonds, Bonn
2000 Berufung in die Jury des Gabriele-Münter-Preises
2007 Umzug nach Quedlinburg, seitdem wieder freischaffend als bildende Künstlerin
Gustav Franz
Leipzig Fotografie
1972 geboren in Halle, aufgewachsen in Willmersdorf bei Ilmenau/Thüringen
Studium an der HGB Leipzig
seit 1998 selbständig als Diplomfotografiker
ab 2004 selbständig als Reprofotograf und Künstler
lebt und arbeitet in Leipzig
Cosima Göpfert
Grammetal | Porzellan, Installation
1981 in Apolda geboren
bis 2004 Grafikerin in Regensburg und Ingolstadt
bis 2005 Künstlerische Mentorenschaft bei Prof. Gerhard Jürgen Blum Kwiatkowski,
Hünfeld/Fulda
2005 Aufnahme des Kunststudiums an der Burg Giebichenstein, Halle/Saale
Universitätswechsel nach Weimar
ab 2005 Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar, parallel
Studium des Gymnasial-Lehramts für Kunst & Geschichte an der Bauhaus-Universität
Weimar und Friedrich-Schiller-Universität Jena
2012 Diplom Freie Kunst + Erstes Staatsexamen
seit 2012 freischaffende Künstlerin
seit 2013 Mitglied im BBK und VBKTh
lebt und arbeitet in Bechstedtstraß / Weimarer Land
Katrin Knape
Jena | Textil, Installation
Lehre zum Baufacharbeiter, Studium Bauingenieurwesen und Betriebswirtschaft TU Dresden
Arbeit als kaufmännische Mitarbeiterin und Bauingenieurin
Spezialschule für künstlerische Textilgestaltung an der Kunst-und Kreativschule Meiningen mit Abschluss als Kursleiterin für Textilgestaltung
seit 2014 Arbeit im eigenen ateliertextilWERKstatt, Teilnahme an zahlreichen Workshops nationaler und internationaler Künstler, Arbeit als Kursleiterin,
seit 2021 Mitarbeit in der Gruppe TextilArtThüringen (TAT)
lebt und arbeitet in Jena
Heinrich Mauersberger
Leipzig | Malerei
1987 geboren in Leipzig
2002-2004 Besuch der Abendakademie der HGB Leipzig
2004-2007 Besuch des Burg-Gymnasiums Wettin, Abitur
2007-2008 Zivildienst in der Thomaskirche Leipzig; Besuch der Abendakademie der HGB
Leipzig
2008-2013 Studium der Malerei/ Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei
Prof. E. Hopfe und Prof. R. Kerbach
2013-2016 Meisterschülerstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. A. Schröter
2017 Auslandsaufenthalt für drei Monate in Montevideo/ Uruguay
2018 Artist in Residence im Künstlerhaus Hohenossig
Artist in Residence im Rhababerhaus in Beinwil am See/ Schweiz
2019 Aufenthaltsstipendium in Plettenberg/ Werkstatt Plettenberg
2020 Projekt ‚Begegnung‘ im Leiningerland
lebt und arbeitet in Leipzig
Anett Münnich
Cottbus | Grafik, Malerei
1961 in Königsee/Thüringen. geboren
1984 technisches Diplom
2010 – 2014 Studienaufenthalte in New York, Paris, Italien
2017 – 2019 Arbeitsaufenthalte im Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop
2014 – 2019 Studium an der Akademie für Malerei Berlin
2019 Ernennung zur Meisterschülerin von Ute Wöllmann
Mitglied im Brandenburgischen Verband Bildender Künstlerinnen und Künstler, BVBK
arbeitet als freie Künstlerin, Dozenin, Kuratorin und Kunstprojektleiterin
lebt und arbeitet in Cottbus
Jürgen Postel
Weimar | Grafik
1951 geboren in Wandersleben/Thüringen
1972 – 1976 Studium Ausstellungsgestaltung in Berlin
seit 1977 musikalische Projekte „Frachthof“ (bis 1985)
1981 – 2016 „Postel & Pötsch“
2014 nominiert für den German Blues Award, Kategorie Duo
seit 1979 freiberuflich tätig als Gebrauchsgrafiker in Weimar
seit 1995 Mitglied der Künstlergruppe Hohenfelden
Öffnungszeiten Galerie
Galerie Blauer Stern
Konvent 27, Quedlinburg
Sa und So 11:00 – 18:00 Uhr
Bildnachweis
Plakat gestaltet von Jürgen Postel, Weimar
Kommentare von Walter Precht